Was ist Karate

Karate (übersetzt: leere/unbewaffnete Hand) ist der heute bekannte Oberbegriff für eine Kampfkunst, die zu Beginn des 20. Jahrhunderts in Japan entstand. Wie in allen waffenlosen Kampfkünsten in West und Ost dienen auch im Karate die Arme und Beine als „Waffen“ zur Verteidigung und zum Angriff gegen einen oder mehrere Gegner. Zum technischen Grundrepertoire des Karates gehören somit eine Vielzahl von Tritten, Schlägen, Fauststößen sowie Block- und Abwehrtechniken die ergänzt werden um Haltegriffe, Gelenkhebel, Würfe und die generelle Kenntnis der Schwachstellen des menschlichen Körpers.

Oberstes Ziel im Karate ist es, diese Techniken durch ständige Wiederholung und Korrektur in immer effektivere Bewegungen zu überführen, um sie in verschiedenen Situationen (Training, sportlicher Wettkampf, Selbstverteidigung) anwenden zu können. Unabhängig davon, ob man Karate vorrangig als Wettkampfsport, zur Selbstverteidigung oder aber als Selbstzweck (Training um des Trainings willen) betreibt, bedeutet Karate-Training also immer Arbeit an sich selbst: eine Art „Meditation in Bewegung“ durch ständige Wiederholung, die technische Verbesserung im Detail und eine nie abgeschlossene körperliche und geistige Entwicklung, die bis ins hohe Alter immer wieder neue Erkenntnisse bereithalten kann.

Was ist Wado-Ryu

Wir praktizieren Wado-Ryu Karate, eine der vier großen Karatestilrichtungen, die in den 1930er Jahren von Hironori Ōtsuka (1892 – 1982) entwickelt wurde. Wado-Ryu unterscheidet sich von anderen modernen Karate-Stilen dadurch, dass Hironori Ōtsuka vor seinem Karate-Training bereits eine fundierte Ausbildung im Shindo Yoshin Ryu, einem klassischen Jujutsu-Stil, besaß und viele der Prinzipien aus diesem System ins Wado-Ryu Karate übertrug. Grob vereinfachend könnte man sagen, dass die Betonung im Wado-Ryu auf der Entwicklung eines schnellen, weichen und fließenden Kampfstils liegt. Hier soll nicht Kraft gegen Kraft gesetzt, sondern dem Angriff ausgewichen, die Energie des Angreifers aufgenommen und umgeleitet werden. Wie auch beim Aikido oder Jujutsu geht das Ausweichen dabei immer mit einem Gegenangriff (z.B. einem Schlag, Tritt oder Stoß) auf einen vitalen Punkt des Angreifers einher. Deutlich sichtbar werden die Wurzeln des Wado-Ryu im Shindo Yoshin Ryu auch in den stileigenen, formalisierten Partnerübungen dem Kihon-Kumite, den Kumite-Gata, Idori (Übungen aus dem traditionellen Fersensitz; jap. Seiza), Tanto-Dori (Angriffe mit dem Messer) und Tachi-Dori (Angriff mit dem Schwert).


Einen ausführlichen Artikel von einem unserer Trainer, Christian Christen, mit mehr Hintergrundinformationen findet ihr hier.